Ihre An­fänge im Jahre 1920 nahm die Gemeinde Gottes Marl, wie die meisten Gemeinden Gottes als Stuben­ver­samm­lung. Eine Fam­ilie Fandre zog von Essen, wo sie die Gemeinde Gottes kennlernte, nach Marl-Drewer. Hier be­gann dann Her­mann Fandre die er­sten Predigt­di­enste. Einige Zeit später wurde ein Geschäft­sraum auf dem Lipper Weg für regelmäßige Ve­r­anstal­tungen gemietet. Den Predigt­di­enst über­nahm Au­gust Borbe, der in Reck­ling­hausen-Süd Pastor war. Zu der Zeit ex­istierte dort auch eine Gemeinde Gottes. Als Au­gust Borbe dann als Pastor nach Essen berufen wurde, über­nahm der Schrein­er­meister Adolf Popper in nebe­namtlicher Funk­tion den Predigt­di­enst. Das war An­fang der 30er Jahre. Er sorgte allerd­ings rel­ativ bald dafür, dass Gerd Klabunde, der Pastor in Gelsenkirchen Horst war, die Be­treuung der Gemeinde Gottes Marl mitüber­nahm. Kurz bevor Fritz Bestek seinen Pa­s­toren­di­enst im Jahre 1938 antrat, ar­beitet noch kurzfristig ein Pastor Falarzik für die Gemeinde.

Unter Fritz Bestek, der 22 Jahre in Marl tätig war, en­twick­elte sich die Gemeinde, und erste feste Struk­turen bildeten sich heraus. Allerd­ings musste die Gemeinde von 1939 bis 1945 noch einmal schwierige Zeiten durch­stehen. Fritz Bestek wurde als Soldat einge­zogen und kam auch kurzfristig in Kriegs­ge­fan­ngen­schaft. In dieser schw­eren Zeit be­treute ein Bruder Mannes die Gemeinde, so gut er konnte, in Stuben­ver­samm­lungen. Fritz Bestek sorgte nach Kriegsende zunächst einmal für neu­trale Räum­lichkeiten in Klassen­z­im­mern der Harko­rtschule, später in der Marlin Luther Schule. 1950 wurde auf der Kinder­heim­straße das heutige Gemein­de­grund­stück gekauft und mit dem Bau eines Gemein­de­hauses be­gonnen, das allerd­ings erst im Jahre 1955 vol­lendet werden konnte, da die Gemein­deglieder so ziem­lich alles in Eige­nar­beit er­stellten und fi­nanzierten. 1959 wurde Fritz Bestek an die Gemeinde Gottes in Berlin berufen.

Nach­folger als Pastor war Günter Follin. 1963 über­nahm Rudi Kunkel den Pa­s­toren­di­enst. Nachdem er einem Ruf zur Mis­sion­sar­beit in Ar­gen­tinien folgte, wurde Au­gust Zante von 1968 bis 1973 Pastor in Marl. An­schließend ar­beitete Di­eter Harlwig für knapp fünf Jahre als Pastor in der Gemeinde. Als er die Gemeinde ver­ließ, gab es zunächst keinen Nach­folger. Pastor Rein­hard Berle aus Bochum über­nahm schließlich nebe­namtlich den Predigt­di­enst und die Gestal­tung der Bibelstunden.

Son­ntagss­chule 1963

Am l. No­vember 1980 über­nahm Werner Klein den Pa­s­toren­di­enst. Unter seinner Leitung gab es — ohne die Ver­di­enste seiner Vorgänger schmalen zu vollen — ein enorm geistliches, in­neres und äußeres Gemein­dewach­stum zu verze­ichnen. Die Gemeinde be­gann in dieser Zeit auch wieder sehr stark mis­sion­ar­isch aktiv zu werden. Durch seine spezielle Mo­ti­va­tions­be­gabung, gepaart mit er­frischender Natür­lichkeit und vor allem Liebe zu Jesus und den Men­schen, sorgte Werner Klein 11Jahrelang für neue Im­pulse im Gemein­dealltag. Thomas Klapp­stein kam zunächst als Prak­tikant für ein Jahr in die Gemeinde. Nach Beendi­gung seines Studiums an der Bibelschule Frit­zlar und des Prak­tikums wurde er als zweiter Pastor berufen. Ab 15. Juli 1988 über­nahm er neben den üblichen pas­toralen Di­en­sten vor allem die Ju­gend — sowie die Presse — und Öf­fentlichkeit­sar­beit. Das, was sich pos­itiv im Gemein­dealltag zu verän­dern be­gann, wurde nun auch stadt­bekannt. Im Sommer 1991 folgte Werner Klein dann einem Ruf an die Gemeinde Gottes Bad Sege­berg. Thomas Klapp­stein nahm schon etwas früher, im April 1991, ein zusät­zliches Studium in Ham­burg auf, blieb aber in Marl wohnen. Seine haup­tamtliche Tätigkeit für die Gemeinde gab er zunächst auf.

Gottes­di­enst 1986

Am 15. Au­gust 1991 trat Eck­hard Be­w­er­nick seinen Di­enst als Gemein­de­pastor an. Vorher war er über zehn Jahre als Lehrer an der Bibelschule in Frit­zlar tätig, in den let­zten Jahren zusät­zlich als Pastor der Gemeinde Gottes Frit­zlar. Eck­hard Be­w­er­nick sorgt, beson­ders be­d­ingt durch seine Qual­itäten als Seel­sorger und Lehrer, für ein gutes the­ol­o­gis­ches Fun­da­ment bei den in den let­zten 15 Jahren neu bekehrten Christen. Unter seiner Regie wurden in den Jahren 199293 das Gemein­de­haus voll­ständig ren­oviert, sowie mit einem Anbau ver­größert. Gle­ichzeitig ist er als Vor­sitzender für das Kinder­hil­f­swerk (heute Stiftung Globa Care) und in ver­schiedenen überörtlichen Gremien aktiv. Ab Januar 1994 stand ihm auch Thomas Klapp­stein wieder als zweiter Pastor in einer Teilzeitbeschäf­ti­gung zur Seite. In den 1990er Jahren zählte die Gemeinde über 100 Gemein­deglieder aus allen Al­ters- und un­ter­schiedlichen Sozialschichten. Darüber hinaus trug die Gemeinde vor aller durch ihre muskalschen Ve­r­anstal­tungen, auch mit in­ter­na­tionalen Kün­stlern, zur kul­turellen Vielfalt des städtis­chen Gemein­dewe­sens bei.

Es folgte hol­prige Zeiten mit einigen Pa­s­toren­wech­seln bis Mitte der 2000er Jahre. In dieser Zeit schrumpfte die Gemeinde und er­lebte auch fi­nanzielle Her­aus­forderungen. Ab 2007 war Marco Fis­cher für fast 10 Jahre Pastor der Gemeinde. In diesen Zeitraum wurde die Ak­tion Wei­h­nachten im Schuhkarton in Marl das erste Mal durchge­führt. Bis 2022 wurden ca. 10.000 Schuhkar­tons für Kinder in Not gepackt. 2014 grün­dete Nicole Fis­cher in den Gemein­deräum­lichkeiten die U3-Be­treuung Hum­mel­garten. Der dafür notwenidge Umbau des alten Bibel­stun­den­raum zu einem Grup­pen­raum, der Bau eine Kinder­bades und eines Schlafraum wurden zum Teil durch die Stadt Marl bezuschusst.

An­fang 2017 bekam Pastor Marco Fis­cher einen Ruf in die Gemeinde Gottes Lü­den­scheid. Die Pa­s­toren­stelle wurde nicht neu be­setzt. Die Gemeinde hatte sich zu einer kleinen (hauskreisähn­lichen) Gemeinde en­twickelt und entschied sich fort an, eine Gemeinde von Ehre­namtlern zu sein. Der Hum­mel­garten wird seit 2017 von Julia Ko­rtbuß geleitet. Matthias Kostrzewa über­nahm 2017 den Posten des Gemein­deleiters. Auch als kleine Gemeinde wollen wir in Marl aktiv sein und durch un­sere per­sön­liche Art wollen wir Men­schen ein­laden, Jesus kennenzulernen.